Der Phosphoreszierende Tiger Spezial I
Daniel Falb
Diggin’ in the Crates! Der Phosphoreszierende Tiger bricht in die geheimen Archive des Literarischen Zentrums ein und findet heiße Ware: Drei Gedichte von Daniel Falb in Text, Bild und Ton. Vor einem halben Jahr las er live in Göttingen – jetzt für immer digital!
»Das komplette Fernsehprogramm gleichzeitig auf einem Bildschirm«
Daniel Falbs Gedichte sind vielstimmige Experimente. Milieustudien mit klinischem Kalkül, soziokulturelle Versuchsanordnungen im sterilen Raum. Ihr Dichter ist ein manischer Laborant, vor allem aber ein leidenschaftlicher Architekt, der Textwelten collagiert – fragmentierte Szenen mit fragmentierten Logiken. Das Gedicht als Diskokugel in deren Innern ein unkontrolliertes Rauschen steht. – »das facettenauge« –
Bei diesen Gedichten denkt man hinterher:
Daniel Falb wurde 1977 in Kassel geboren. 1998 zog er nach Berlin und studierte dort Philosophie, Soziologie, Politikwissenschaften und Physik. Er ist Doktorand für Philosophie an der FU Berlin. 2003 erschien sein Debut
die räumung dieser parks, als erster Band der wichtigen Reihe »Lyrik« des Berliner kookbooks-Verlags. Im Herbst 2009 dann der zweite Band
Bancor.
Daniel Falb
Bancor
kookbooks: Idstein 2009
56 Seiten, 19,90 €
Der Phosphoreszierende Tiger ist der Lyrik-Essay auf Litlog. Er bespricht Gedichte jenseits der Lehrbücher. Er legt einen anderen Zugang zum Gedicht – eine Sammlung mit schiefem Blick. Wer am Projekt mitwirken möchte, meldet sich bei den beiden Herausgebern Andreas Bülhoff und Niels Klenner unter
phosphor@litlog.de.
Ich denke an den Architekten in
Matrix Reloaded aber mehr noch an die Konstrukteure von Traumebenen in Christopher Nolans
Inception.
Wenn ich Falb lese, dann mache ich das in großen Zügen. Fünf, manchmal zehn Gedichte hintereinander. Manchmal den ganzen Band. Renne von einer Szene in die nächste, ohne Luft zu holen. Sehe ihrem Entstehen und Auflösen zu, beobachte mich beim Denken. Und ich kann beruhigt sagen, dass die Zeit, die ich mit diesen Texten anfülle, ausgefüllt ist. Dass bei ihren unberechenbaren Bewegungen, bei ihrem lässigen Alles-oder-Nichts dabei zu sein, schön ist.
Um es mit Falb zu sagen:
»führ bitte die raupennummer / noch einmal auf, vor den rabatten. ausatmen. gib mir alles.«
Von Andreas Bülhoff