Gestern wurde der Musiker und Schriftsteller Max Goldt für sein satirisches Lebenswerk mit dem Satire-Preis »Göttinger Elch« ausgezeichnet und ist damit der jüngste Preisträger, der den Elch je erhalten hat. Anna Betsch hat Karten für die traditionell restlos ausverkaufte Veranstaltung gewonnen und war… fast ganz nah dran am Geschehen. Ihre Schnappschüsse stellt sie uns zur Verfügung.
Von Anna Betsch
Die erfreuliche Überraschung zuerst: die Plätze könnten besser nicht sein. Doch auch vom hinteren Oberrang des Theaters fällt eins sofort ins Auge: es ist keine Suppe da! Dieses Jahr fehlen die Original Göttinger Elch-Rahm-Süppchen-Dosen auf der Bühne.
Jury-Mitglied Hans Zippert (in Taubengrau u.l.) gibt einen Ausblick auf das Jahr 2050 und darauf, was uns der demografische Wandel noch alles bringt. Wie die Arbeitswelt später aussehen wird haben britische Forscher durch eine Blindverkostung am Mutterleib erforscht.
Der Elch-Preisträger von 2015, Rudi Hurzlmeier (ihr nennt es überbelichtet, wir nennen es terracotta haze) richtet das Wort an Max Goldt. Im Gegensatz zu den anderen Rednern lässt er Taten in Form von Bildern sprechen. Bilduntertitel hier: Auf Samthandschuhen durch die Welt.
Prof. Dr. Heinrich Detering hält die Laudatio und hat sich dafür eine Krawatte umgebunden. Wortgewaltig und mit analytischem Know-how stellt er das Ouevre des »language poets« Max Goldt vor.

Max Goldt (links, wahrscheinlich links) erhält den Elch aus massivem Schweden-Stahl, überreicht von OB Köhler (Mitte, ganz sicher!). Im Anschluss und als Höhepunkt der Veranstaltung trägt Goldt verschiedene Werke vor, darunter »Sodbrennen statt Snobismus, ich meinte umgekehrt«, »Dem Strauche wohnt was inne«, »Stets riskant: ein freier Stuhl« und verschiedenen Passagen aus »Chefinnen in bodenlangen Jeansröcken«.