Heute geht es weiter mit unserer Interviewreihe »Was ist eigentlich Kunst?«. Unsere Experten: Zwei Kinder aus dem Kinderkunstklub des Künstlerhauses, die uns verraten, welche Kunst sie in ihrem Kinderzimmer haben, warum Kunst manchmal absichtlich hässlich ist und ob sie später einmal selber Künstler werden möchten.
Von Verena Zimmermann
Kani Sido, 10 Jahre, aus Göttingen.
Verena Zimmermann: Warum kommst du denn so gerne hierher zum Kinderkunstklub?
Kani Sido: Weil ich hier immer Spaß habe und hier ganz viel über Kunst lernen kann. Und das macht mir Freude und – das war’s.
V.Z.: Und was hast du schon alles über Kunst gelernt?
K. S.: Dass man nie sagen soll, dass man die Kunst aufgibt. Kunst macht immer Spaß und wenn man’s nicht kann, dann muss man’s halt lernen. Ich wette, das kann jeder!
V.Z.: Und was machst du beim Kinderkunstklub immer selbst künstlerisch?
K. S.: Ich schneide Rahmen aus, dann male ich sie an, oder ich male ein schönes Bild. Und das machen die anderen Kinder auch.
V.Z.: Was malst du denn besonders gerne?
K. S.: Blumen, denn die sind immer bunt und gefallen mir gut.
V.Z.: Und was ist alles Kunst für dich? Was gehört alles dazu?
K. S.: Zu Kunst gehört, dass man schlau ist, dass man Kunst mögen soll und dass man gerne malt. Man kann z.B. auch ’ne Wand anmalen und indem man drauf schmiert, ist das dann Kunst.
V.Z.: Gibt es denn auch hässliche Kunst?
K. S.: Nein. Es kann sein, dass jemand extra hässlich malt, aber das ist dann trotzdem Kunst, z.B., wenn man ein Mädchen malt, das dann kein richtiges Gesicht hat oder so etwas.
V.Z.: Und wie muss Kunst sein, damit du sie besonders schön findest?
K. S.: Bunt, farbig und hell!
V.Z.: Hast du auch ein Lieblingsbild?
K. S.: Ja, das ist ein Bild unter Wasser mit ganz viel Unterwasserpflanzen und Meerjungfrauen.
V.Z.: Hast du auch Kunst in deinem Kinderzimmer hängen?
K. S.: Ja, ganz viel Kunst: Ganz viele Bilder und mein Bett ist auch ein Kunstbett. Da wurde mal so eine Puppe drauf gemalt. Und mein Schrank, der sieht auch so schön aus. Da wurden Blumen drauf gemalt. Das war so ein Künstler. Wir haben die Sachen gekauft und da war das schon drauf gemalt.
K. S.: Ja, ich möchte gerne Künstlerin werden. Naja, einfach weil’s mir Spaß macht.
V.Z.: Glaubst du denn, damit kann man viel Geld verdienen?
K. S.: Nein, aber trotzdem verdient man sein Geld, indem man irgend etwas Schönes malt und das finde ich toll.
Jette Richter, 11 Jahre, aus Göttingen.
Verena Zimmermann: Warum kommst du denn so gerne hierher zum Kinderkunstklub?
Jette Richter: Ich male einfach gerne und mache hier auch schon ziemlich lange mit. Kunst macht mir auch in der Schule Spaß und weil ich zu Hause nicht soviel male, ist das hier mit dem Kinderkunstklub immer ganz nett.
V. Z.: Was hast du denn im Kinderkunstklub schon alles über Kunst gelernt?
J. R.: Wir haben verschiedene Techniken gelernt. Wir haben auch schon mal gedruckt, oder Pappmaché gemacht oder mit Butterbrotpapier gemalt wie heute.
V. Z.: Und was malst oder bastelst du am liebsten im Kunstklub?
J. R.: Pferde! Sie sind meine Lieblingstiere und ich reite auch selbst.
V. Z.: Für welche Anlässe machst du Kunst?
J. R.: Als Geschenke male ich die meistens. Oder zum Spaß, aber meist schon als Geschenke.
V. Z.: Und die Leute haben sich immer darüber gefreut?
J. R.: Eigentlich schon.
V. Z.: Und was ist alles Kunst für dich? Was gehört für dich alles dazu?
J. R.: Naja… Bilder, was Gebasteltes und solche Statuen halt.
V. Z.: Gibt es denn auch hässliche Kunst für dich?
J. R.: Eigentlich nicht, aber es gibt schon manches, was nicht so schön aussieht, wie anderes.
V. Z.: Und wie muss Kunst aussehen, damit sie besonders schön für dich ist?
J. R.: Weiß ich nicht… Eigentlich mag ich alles mögliche… Was Buntes oder auch was Schwarzweißes.
V. Z.: Wo kann man denn in der Stadt Göttingen überall Kunst sehen und Kunst erleben?
J. R.: Also hier im Künstlerhaus gibt es ja immer Ausstellungen und es gibt sicherlich in der Stadt noch mehr Stellen, wo immer Ausstellungen sind. Und in Museen kann man natürlich auch Kunst ansehen.
V. Z.: Wenn du erwachsen bist, möchtest du dann auch irgendetwas mit Kunst machen?
J. R.: Vielleicht ein bisschen Pferde malen, aber eher in der Freizeit.
Mehr: Die Glosse Kunstbetriebsschaden und das Interview mit Georg Hoppenstedt.