Impressum Disclaimer Über Litlog Links
LitLog-Lexikon
LYRIK

LYRIK (Sg., kein Plural)
Deklination: die Lyrik / der Lyrik / der Lyrik / die Lyrik; zurückgehend auf griech. ›lyra‹ = ›Leier‹

Litlog-Definition
Meist kurze, häufig versförmige, mitunter gereimte, selten leiernde, manchmal besonders schöne oder aber besonders knifflige Weise, ›etwas mit Sprache zu machen‹, um die Rezpienten wahlweise zu beglücken oder zu verstören. Lyrik wird heute in der Regel von verliebten Teenagern, gutmeinenden Verwandten (den sog. Festtagsreimern) oder ambitionierten Autoren (den sog. Lyrikern/Lyrikerinnen oder Dichtern/Dichterinnen im engeren Sinne) produziert und zeichnet sich durch geringen kommerziellen bei hohem symbolischen Wert aus.

Alternative Definitionen

  • Das lyrische Gedichte ist »Einzelrede in Versen« (Lamping 1989)
  • Lyrik ist mündliche oder schriftliche Rede in Versen, die relativ kurz und nicht auf szenische Aufführung hin angelegt ist (Burdorf 1995)
  • Lyrik ist »Repräsentation von Sprache als generisches Display sprachlicher Medialität und damit als generischer Katalysator ästhetischer Evidenz« (Zymner 2009)

Lyrik im gegenwärtigen Literaturbetrieb
Obwohl in den letzten Jahren immer wieder von einem ›Lyrik-Boom‹ – getragen von einer Generation junger, meist nach 1970 geborener DichterInnen (vgl. z.B. die Anthologien Lyrik von Jetzt, Lyrik von Jetzt 2 oder das Heft 17 der Zeitschrift Bella Triste) und einigen kleinen, ambitionierten Verlagen (vgl. Winkels: »Banden bildet!«) – die Rede war, fristet die Lyrik auf dem gegenwärtigen Buchmarkt ein Schattendasein: Im Jahr 2010 betrug ihr Anteil am Umsatz im Bereich ›Belletristische Literatur‹, laut Börsenverein des Deutschen Buchhandels, gemeinsam mit der ›Dramatik‹ nur 1,2 Prozent.

Weitere Aspekte

Literatur

  • Dieter Burdorf, Einführung in die Gedichtanalyse, Stuttgart 1995.
  • Handbuch Lyrik. Theorie, Analyse, Geschichte, hg. v. Dieter Lamping, Stuttgart/Metzler 2011.
  • Dieter Lamping, Das lyrische Gedicht. Definitionen zu Theorie und Geschichte der Gattung, Göttingen 1989.
  • Eva Müller-Zettelmann, Lyrik und Metalyrik. Theorie einer Gattung und ihrer Selbstbespiegelung anhand von Beispielen aus der englisch- und deutschsprachigen Dichtkunst, Heidelberg 2000.
  • Dirk von Petersdorff, Geschichte der deutschen Lyrik, München 2008 (vgl. die Litlog-Rezension von Philipp Böttcher).
  • Rüdiger Zymner, Lyrik. Umriss und Begriff, Paderborn 2009.

Links

Zur Lyrikreihe Der Phosphoreszierende Tiger auf LitLog.



Metaebene
 Autor*in:
 Veröffentlicht am 7. Dezember 2013
 Kategorie: Lexikon
 Foto von Jim Nelson via Flickr
 Teilen via Facebook und Twitter
 Artikel als druckbares PDF laden
 RSS oder Atom abonnieren
 Keine Kommentare
Ähnliche Artikel
  • LITERATURHAUSLITERATURHAUS Literaturhaus (Sg., Plural Lit.häuser) Deklination: das Literaturhaus / des Literaturhauses / das Literaturhaus / dem Literaturhaus; (auch Literaturbüro, Literarisches Zentrum ect., […]
  • INDIEBOOKDAYINDIEBOOKDAY Indiebookday (Sg., kein Plural)Deklination: der Indiebookday / des Indiebookdays / dem Indiebookday / den Indiebookday zurückgehend auf engl. ›independent‹ und ›book‹ = ›Tag des […]
  • Wissenschaft im HerbstWissenschaft im Herbst Künstliche Intelligenz und philosophische Pflanzen. Zwei Abende im Vergleich.
  • Buh! Eine Bewegung?Buh! Eine Bewegung? Zur Literaturdebatte. Eine mündliche Stellungnahme von Peer Trilcke.
  • Von Lalen und SchildbürgernVon Lalen und Schildbürgern Reinhard Kaiser hat das frühneuhochdeutsche Lalebuch übersetzt. Von A. Heckel.
Worum geht es?
Über Litlog
Mitmachen?